Im
Großbritannien der sechziger Jahre entstand eine Bewegung von Jugendlichen aus
der Arbeiterklasse, welche sich durch Randalieren bei Fußballspielen, hohen
Alkoholkonsum und bestimmte Identifizierungsmerkmale, wie Bomberjacken und
kahlgeschorene Köpfe auszeichneten.
Erst
Mitte der siebziger Jahre, als rechtsgerichtete Organisationen Einfluss auf die
Szene nahmen, wurde diese in ein rechtsradikales und ein weiterhin
unpolitisches bzw. linkes Lager aufgeteilt.
Ähnliche
Entwicklungen wurden später in der BRD
und DDR sichtbar,
jedoch gelang es dort den Neonazi-Gruppen
nicht vollständig, die Skinheads
zu vereinnahmen, da diese diszipliniertes und planvolles Handeln strikt
ablehnten. Politisch vertreten die rechtsextremistischen Skinheads auch heute
keine einheitliche Ideologie, sondern deklarieren ganz unterschiedlich Feindbilder
wie Asylanten, Einwanderer, Senioren und Obdachlose, ohne ein
konkretes Programm zu verfolgen.
Es
gibt nach wie vor verschiedene rechte Skingruppierungen, deren Anführer auch
Querverbindungen zu Organisationen wie dem Ku-Klux-Klan
(siehe Abbildung 2) pflegen: „Nazi-Skins", "Fascho-Skins",
"White Power-Skins",
"Hooligans",
"Hammerskins",
"Blood &
Honour".
Eine
optische Abgrenzung
durch eine strikte Kleiderordnung, im Stil der alten Skinheadbewegung, verstärkt
durch rechte Accessoires, wie Markennamen welche die Buchstabenfolge „nsda(p)“
enthalten, bestimmte deutsche und englische Marken und hauptsächlich weiße
Schnürsenkel gehören zur Identität des rechten Skins.
Des
öfteren dienen auch eindeutige und großflächige Tätowierungen einem starken
Geltungstrieb.
Weitere
Erkennungsmerkmale
sind Buchstabenkürzel und Zahlenkombinationen wie „18“, „88“, „14“ und „28“.
Die Zahl 14 steht für „14 words“,
die Zahlen 18 für „Adolf Hitler“ und 88 für
„Heil Hitler“. Die Zahl „28“ ist das Kürzel der internationalen
Skinheadorganisation „Blood
& Honour“, welche in Deutschland inzwischen verboten ist. Hierzu gehört
auch die weitaus gewalttätigere Unterorganisation „Combat 18“. (siehe Abbildung
Das
wichtigste verbindende Element der Szene stellt der Rechtsrock dar.
Gruppennamen wie Störkraft,
Kraftschlag, Landser,
Zillertaler
Türkenjäger, Endstufe,
Kettenhund, Agitator,
Sturmgewehr, Stahlgewitter, Oidoxie oder Noie Werte
sprechen für sich.
Der Ausdruck „Oi“ wurde
in der Punkrockszene des öfteren auch von rechten Bands benutzt, allerdings
stammt der sogenannte „Oi“-Rock
aus England und ist unpolitisch.
Auszug aus
dem Lied „Brennende Kohle“ von der CD „Der ewige Jude“ der Band „Volkszorn“:
„Neger, die
sind schwarz wie die Nacht; so schwarz wie Brikett.
Ich übergieße
euch mit Benzin und zünd‘ euch an. Oh Nigger, jetzt bist du dran.“
Trotz vermehrter Kontrollen und Verboten stieg die Zahl der Konzerte an.
Flexibilität sowie das nötige Netzwerk für spontane Aktionen wurde durch höhere
Teilnehmerzahlen bewiesen. Der Zusammenschluss der Skinheadgruppen mit neonazistischen
„Kameradschaften“ wird zwar immer noch abgelehnt, jedoch treffen beide
Gruppen sich zu Großveranstaltungen und gemeinsamen Aufmärschen, teilweise
kommen auch Mitglieder des dritten Bereichs, der parteipolitischen Ebene.
Literatur:
Bundesministerium der Innern (Hrsg.), Verfassungsschutzbericht 1999, Berlin 200, S.23
http://www.verfassungsschutz.de/de/publikationen/verfassungsschutzbericht
http://de.wikipedia.org/wiki/Skinheads
http://www.verfassungsschutz.de/de/publikationen/pb_rechtsextremismus/broschuere_2_0408_Kennzeichen_Symbole/broschuere_0401_RE_Kennzeichen_21.7.04.pdf
(Sehr zu empfehlen ab Punkt 4! Titel: Symbole und Zeichen der Rechtsextremisten)
http://www.du-sollst-skinheads-nicht-mit-nazis-verwechseln.de/
(Eine Seite gegen Vorurteile und gängige Klischees)
von Juliane Rick