5. Heirat und Familiengründung


Am 17. Mai 1923 heiratete Josef Felder Maria Klein. Er kannte sie bereits seit seiner Lehre als Buchdrucker, sie hatte in derselben Druckerei in München gearbeitet. Maria hatte dort während des Krieges im Büro die Umschläge für die Zeitungen, die dann in die Feldpost an die Soldaten gingen, bearbeitet. Es war keine „Liebe auf den ersten Blick“, sondern aus einer Bekanntschaft entwickelte sich langsam eine Partnerschaft. Schließlich verlobten sie sich im Jahr 1922.

Josefs Vater war gegen die Verbindung und es kam zu einigen Auseinandersetzungen mit seinem Sohn, aber Josef Felder blieb hartnäckig. Josefs Stiefmutter unterstützte ihn in seiner Entscheidung, Maria Klein zu heiraten.

Josef Felder hatte seine große Liebe in Maria Klein gefunden, mit der er dann 60 Jahre verheiratet war. Er bezeichnete sie als eine großartige Frau, die ihm Kraft zum Durchhalten gab und die auch in den schwierigsten Zeiten stets hinter ihm stand.

Ihre Hochzeitsreise unternahm das junge Paar im Mai 1923 nach Berlin. Im Maximalbillett für 5000 Mark war eine Übernachtung und ein Abendessen im Admiralspalast enthalten.

Hätten sie die Rückfahrt nicht bereits gebucht, wäre infolge der Hyperinflation die Heimreise per Zug gar nicht mehr möglich gewesen. Josef Felder berichtet, dass bei ihrer Rückkehr nach München ein Paar Damenschuhe bereits 21000 Mark kosteten.

Noch im gleichen Jahr erblickten die Zwillinge Kurt und Horst das Licht der Welt. Der Kinderwagen kostete zu diesem Zeitpunkt bereits eine Milliarde Mark.

Literatur:
Josef Felder, Warum ich Nein sagte, Reinbek 2002
Josef Felder, Mein Weg: Buchdrucker - Journalist - SPD-Politiker, in: Deutscher Bundestag, Abteilung Wissenschaftliche Dokumentation, Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Aufzeichnungen und Erinnerungen; Boppard 1982, S. 15-79