3.3 Teilnahme Josef Felders an NATO-Tagungen und Reisen



Josef Felder nahm im Zuge seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Verteidigungsausschusses an einigen Tagungen und Reisen der NATO teil, unter anderem war er 1968/69 an den NATO-Beratungen in Brüssel über den Harmel-Plan beteiligt. Der Harmel-Plan legte eine neue Aufgabenbeschreibung der westlichen Verteidigungsgemeinschaft, die unter anderem die Strategie der „flexible response“ zur NATO-Militärdoktrin machte, fest.

Eine sehr interessante Erfahrung war für Josef Felder mit Sicherheit auch die Nord-Atlantikreise der NATO-Parlamentarier im Juli 1961. Er war Mitglied der internationalen Delegation aus Franzosen, Engländern, Niederländern, Dänen, Belgiern, Kanadiern, Griechen und Deutschen, die eine Rundreise durch die USA machte.

Zunächst wurde den Teilnehmern der NATO-Reise im amerikanischen Infanterie-Zentrum in Fort Benning (Georgia) die Ausbildung der Eliteeinheiten gezeigt. Außerdem beinhaltete das Programm der Delegation unter anderem Besuche bei den verschiedenen Basen an der kalifornischen Küste, wo ihr beispielsweise mächtige, versenkbare Atomraketen gezeigt wurden. Der Wunsch, dass solche Waffen niemals angewendet werden sollten, wurde hierbei bekräftigt.

Den Höhepunkt der Reise bildete ein Empfang im Weißen Haus beim damaligen Präsidenten John F. Kennedy. Hierbei war Josef Felder wie auch die übrigen deutschen Teilnehmer erstaunt über die zwanglose und herzliche Art, mit der die Besucher von John F. Kennedy empfangen wurden.
Verfasserin: Anja Ruisinger
Literatur:
Josef Felder. Warum ich Nein sagte. Reinbek bei Hamburg, 2002 (vgl. S. 201)
Josef Felder, Hans Dichgans, Johann Cramer, Emilie Kiep-Altenloh. Abgeordnete des Deutschen Bundestages Aufzeichnungen und Erinnerungen Band 1. Boppard am Rhein, Harald Boldt Verlag (vgl. S. 67- 77)