9. Josef Felders Korrespondenz
Josef
Felder war ein Mann der Feder und blieb lebenslang Journalist. Bis ins hohe
Alter verbrachte er Stunden an seinem Schreibtisch und pflegte seine Kontakte,
die sich in seinem langen Leben entwickelt hatten. Beeindruckend war seine
Schreibdiktion und Präzision, die er sich als Journalist angeeignet hatte. So
konnte er Dinge auf den „Punkt bringen“, nicht nur in den Journalen, sondern
auch vor Schülern und Studenten.
Josef
Felder pflegte deutschlandweite Kontakte, verständlicherweise überwiegend zu
Sozialdemokraten, aber in zunehmenden Maße auch zu Politikern anderer Parteien
und zu Journalisten.
Selbstredend
verfügte Josef Felder auch über blendende Kontakte ins Ausland und pflegte
diese auch sorgfältig. Kein Brief blieb unbeantwortet, Josef Felder war ein
unermüdlicher Briefeschreiber. Fand er in Zeitungen unpräzise oder gar falsche
Formulierungen, so mahnte er dies umgehend an. Seine Korrespondenzen sprechen
diesbezüglich Bände.
Als
Journalist und Politiker hatte Josef Felder in seinem langen Leben einen schier
unglaublichen Bekanntschaftskreis aufgebaut und sich den Respekt und die
Hochachtung vieler hochstehender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
„erarbeitet“, die ihm zu seinen Jubiläen immer wieder beglückwünschten.
Mit
zunehmendem Alter wurde Josef Felder zu einer
Ikone der Sozialdemokratie und die ganze Partei verehrten ihn schließlich auch als
solchen. Josef Felder war zu einem Sinnbild der besten sozialdemokratischen
Traditionen geworden, die es galt, sorgfältig zu pflegen. Viele Personen hatten
den Weg in die Sozialdemokratie gerade wegen ihrer unerschrockenen Haltung im
Nationalsozialismus gefunden.
Zu
den Personen, mit denen er in engstem Briefkontakt stand, zählten Annemarie Renger, Dr. Hans Jochen Vogel, Dr. Rudi Schöfberger, Wilhelm Högner und Greta Wehner.
Vielen Menschen wird Josef Felder als kleiner Mann und
großer Sozialdemokrat, der „nur seine Pflicht getan hat“ in Erinnerung bleiben.
Damit die Verdienste dieses großen Patrioten und Vorbildes nicht in
Vergessenheit geraten, wurde seinem Gedenken im Jahre 2002 die erste Briefmarke
der Reihe „Aufrechte
Demokraten“ gewidmet.
Vorstellung der Josef Felder Briefmarke, 8.8.2002
Vollbild (657 kb)
Quelle:
Josef Felder, Warum ich nein sagte
Texte: Fabian Schiefer
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