Brief des Verteidigungsministers Schröder zum Ende seiner Tätigkeit an Josef Felder, 1969
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Josef
Felder war ab Mitte der 60-er Jahre ordentliches
Mitglied des Verteidigungsausschusses
des Bundestages. Er interessierte sich aufgrund der Versäumnisse von Weimar sehr für die
Entwicklungen auf dem wehrpolitischen Gebiet. Während seiner Tätigkeit im
Verteidigungsausschuss war zunächst Franz-Josef
Strauß (CSU), anschließend Kai-Uwe von Hassel (CDU)
und zuletzt Dr.
Gerhard Schröder (CDU) Verteidigungsminister. Die Auffassungen der
Ausschussmitglieder zu verschiedenen Themengebieten, wie beispielsweise der
Ausrüstung der Bundeswehr,
waren oftmals sehr kontrovers, weshalb die Beratungen und Auseinandersetzungen
im Ausschuss teilweise sehr lebhaft waren.
Für Josef Felder war das Thema
der „Inneren Führung“
von außerordentlicher Wichtigkeit. Daher hielt er zu diesem Thema seine einzige
Rede als Mitglied des Verteidigungsausschusses vor dem Bundestagsplenum. In
dieser wies er ausdrücklich darauf hin, dass die Rechten versuchen würden, eine
gefährliche Ideologie in die Bundeswehr
hineinzutragen. Er forderte Gegenmaßnahmen, wobei „aussprechen, argumentieren
und sachgemäß überzeugen“ (JF S. 204) das sei, was die Truppe nötig habe um
nicht nur materiell und militärisch, sondern auch „geistig gesund“ zu bleiben.
NATO-Delegation in Israel, 1960
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Ergänzend zur parlamentarischen Arbeit nahm Josef Felder an Besuchen
der „Schule für Innere Führung“ in Koblenz, Truppenübungen und Truppenbesuchen
teil, bei denen er auch mehrere Vorträge zum Thema „SPD und Landesverteidigung“
hielt. Des weiteren war er Mitglied einer Delegation, die Anfang 1960 eine
dreiwöchige Reise nach Israel
unternahm. Er war sehr beeindruckt von der Zähigkeit und der Entschlusskraft dieses stark von Feinden
bedrängten Landes, vor allem der israelische Gesundheitsdienst und die
Bildungsarbeit der Arbeiterpartei
imponierten ihm. Außerdem war er erfreut darüber, dass auf dieser Reise
keinerlei Vorbehalte gegen Deutsche in Erscheinung traten.
Verfasserin: Anja Ruisinger
Literatur:
Josef Felder. Warum ich Nein sagte. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt Taschenbuch 2002 (vgl. S. 201-204)
Josef Felder, Hans Dichgans, Johann Cramer, Emilie Kiep-Altenloh. Abgeordnete des Deutschen Bundestages Aufzeichnungen und Erinnerungen Band 1. Boppard am Rhein, Harald Boldt Verlag (vgl. S. 67- 77)
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