Der Südostkurier
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2.2 Konzept Josef Felders
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.3 Heinrich Haug als zweiter Lizenzträger
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.4 Vorbehalte der Bevölkerung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.5 Streit um die Pachtfrage
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.6 Ende des Südost-Kuriers
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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2.1 Ernennung Josef Felders zum Lizenzträger des Südost-Kuriers

Die amerikanischen Presseoffiziere waren durch Augsburger Sozialdemokraten auf Josef Felder aufmerksam geworden. Diese hatten den früheren SPD-Reichstagsabgeordneten als Lizenzträger für die lokale Augsburger Zeitung vorgeschlagen. Daher luden die ICD-Offiziere (Information Control Division) Josef Felder zusammen mit vier weiteren Bewerbern Ende 1945 zu einer fünftägigen Überprüfung nach Neuhaus am Schliersee ein. Hierbei wurden in längeren Gesprächen und zahlreichen Tests neben der fachlichen Eignung auch Weltanschauung und politische Orientierung getestet.


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Josef Felder, 1946

Vollbild (34 kb)


Nach Ansicht der Presseoffiziere erfüllte Josef Felder alle für einen Lizenzträger notwendigen Voraussetzungen. Daher fassten sie den Entschluss, ihn als Lizenzträger für die in Bad Reichenhall neu zu gründende LizenzzeitungSüdost-Kurier“ einzusetzen.


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Lizenzübergabe an Josef Felder durch McMahon, 10.05.1946

Vollbild (90 kb)


Um politisch einseitige Berichterstattung zu vermeiden, sollten Josef Felder als Sozialdemokrat und der konservativ geprägte Rupert Berger gleichberechtigt die Lizenz zur Herausgabe der Zeitung erhalten. Berger jedoch entschied sich kurz vor der Lizenzvergabe, sein Amt als Oberbürgermeister Traunsteins nicht aufzugeben, und erfüllte somit die Bedingungen der für die Lizenzvergabe zuständigen „Information Control Divison“ (ICD) Press Branch nicht mehr. So wurde Josef Felder vorerst alleiniger Lizenzträger des Südost-Kuriers.


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Rupert Berger

Vollbild (6 kb)


Die Erteilung der Lizenz durch den Chef der ICD, Bernard McMahon, erfolgte am 10. Mai 1946 in einem feierlichen Akt im Rathaussaal von Bad Reichenhall. In den zahlreichen Reden wurde einerseits Josef Felder als „nachgewiesene[r] Demokrat“ (Frei, S. 53: Eröffnungsworte David Davidsons) gewürdigt, andererseits aber von den Vertretern der amerikanischen Militärregierung auch an die Verpflichtungen der Lizenzpresse – Einsatz für Demokratie und Wahrheit – erinnert.


Anschließend bedankte sich Josef Felder für die Lizenzurkunde und versicherte, dass er bereit sei „Tag und Nacht zu arbeiten im Dienste der Wahrheit und Demokratie“ (Frei, S. 55). Nach dem Festakt im Rathaus begab sich ein Teil der Gäste zur Druckerei, wo die Maschine durch Oberst McMahon in Gang gesetzt wurde. Noch während des anschließenden Festessens erschien die Erstausgabe des Südost-Kuriers.


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Ansprache McMahons, 10.05.1946

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McMahon bei Lizenzvergabe, 10.05.1946

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Lizenzvergabe in Bad Reichenhall, 10.05.1946

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Lizenzvergabe in Bad Reichenhall, 10.05.1946

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( von links nach rechts ) Curt Frenzel, Josef Felder und Militär, 1946

Vollbild (74 kb)


Verfasser: Constantin Pröll und Anja Ruisinger


Literatur:
Norbert Frei. Amerikanische Lizenzpolitik und deutsche Pressetradition. München, 1986
Josef Felder. Warum ich Nein sagte. Reinbek bei Hamburg, 2002

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