10. „Der Stürmer“
Der Stürmer, Antisemitische Zeitung, Herausgeber: Julius Streicher, Verlag Wilhelm Härdel Nürnberg, April 1934
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Der Stürmer, Antisemitische Zeitung, Herausgeber: Julius Streicher, Verlag Wilhelm Härdel Nürnberg, Januar 193
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Der Stürmer, Werbeblatt für eine Sondernummer der antisemitischen Zeitung, Herausgeber: Verlag Der Stürmer, 1936
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Am
20. April 1923 gründete der NS-Politiker Julius
Streicher in Nürnberg die Zeitung "Der Stürmer".
Das selbsternannte "Wochenblatt zum Kampf um die Wahrheit" wurde bis
1935 im völkischen Verlag Wilhelm Härdel
verlegt, anschließend in Streichers eigenem "Verlag Der Stürmer". Der
Einzugsbereich des Blatts beschränkte sich mit einer Auflage von wenigen
tausend Exemplaren zunächst nur auf den Umkreis von Nürnberg. Nach der Machtübernahme
der Nationalsozialisten 1933 steigerte "Der Stürmer"
seine Auflage und erreichte 1938 mit fast einer halben Million Exemplaren seine
größte Auflagenhöhe. Obwohl es nie offizielles Blatt der NS-Presse war, hing
"Der
Stürmer" ab 1933 in
öffentlichen Schaukästen, den sogenannten Stürmerkästen, aus.
Ab
1927 war der Zeitung stets das Zitat "Die Juden sind unser Unglück"
des Historikers Heinrich
von Treitschke (1834-1896) von 1879 angefügt, das die
aggressiv-diffamierende Ausrichtung des "Stürmers"
auf seiner Titelseite offenbarte. Inhaltlich versuchte das Hetzblatt mit einer
Mischung aus sexuellen Obsessionen und Warnungen vor einer
"jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung", einen radikalen Antisemitismus
in der deutschen Bevölkerung zu manifestieren. Dezidiert richtete sich die
Zeitung auch an Menschen mit wenig Bildung. Die zumeist kurzen und sprachlich
einfach verfaßten Skandalgeschichten über Rassenschande zwischen
jüdischen Männern und "arischen" Frauen, jüdische Kriminalität oder
Ritualmorde erfreuten sich im NS-Regime durchaus
Beliebtheit und zeigten vor allem bei jungen, in dieser Zeit heranwachsenden
Menschen Wirkung. Neben großformatigen Überschriften erregte das Blatt vor
allem mit einfachen Botschaften vermittelnden Karikaturen die Aufmerksamkeit
der Leser. Der ab 1925 für die Zeitung arbeitende Karikaturist Philipp Rupprecht
(geb. 1900) schuf unter seinem Pseudonym Fips den berüchtigten Typus des
geldgierigen und zumeist unrasierten "Stürmer-Juden" mit langer
gebogener Nase und hervorstehenden Augen.
Zum
letzten Mal wurde "Der Stürmer" am 1. Februar 1945 herausgegeben.
Nach Ende des Zweiten
Weltkriegs verurteilte der Internationale Militärgerichtshof in den Nürnberger
Prozessen Streicher als Herausgeber des Blatts wegen "Verbrechen
gegen die Menschlichkeit" zum Tode.
Quelle:
www.dhm.de/lemo/
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